Wird der Abarth vollkommen elektrisch?
2024 markiert auch für die Sportwagenmarke Abarth eine Zeitenwende. Fiat wird voraussichtlich zu diesem Zeitpunkt das erste elektrische Modell auf den Markt bringen. Doch glaubt man den Gerüchten, dann wird Abarth danach nur noch elektrische Antriebe vorweisen.
Damit folgt Abarth dem Fiat 500, der ebenfalls nur noch als elektrisches Fahrzeug produziert werden soll. Früher wurden die Fiat 500 sogar immer wieder auf einen Abarth umgebaut, doch heute erscheint dies unwirtschaftlich.
Die Autoindustrie denkt um
Mit dem Umstieg auf einen rein elektrischen Antrieb folgt Abarth dem Vorbild zahlreicher Autohersteller. Diese haben die Zeichen der Zeit erkannt und legen nun auch großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Diese Bewegung hatte ihren Ausgangspunkt vor mehr als 50 Jahre in den USA. Damals gingen fast 20 Millionen Menschen auf die Straße, um gegen eine Umweltreform zu protestieren. Das Ergebnis dieses Protestmarsches war der sogenannte Tag der Erde, der bis heute weltweit begangen wird und auf drängende Umweltprobleme aufmerksam macht. In den Kampagnen haben Themen wie die Kunststoffverschmutzung der Meere ebenso ihren Platz gefunden, wie regionale Ernährung und sauberer Energie.
Diese ist für die Energiewende auch in Deutschland von entscheidender Bedeutung. Nicht umsonst hat der größte Autobauer der Welt, Volkswagen, bereit im Vorjahr seine Konzernstrategie entsprechend geändert. Jetzt möchte sich der Konzern aus Wolfsburg bis spätestens 2025 an die Spitze der Elektromobilität setzen. Diese Entwicklung hat auch bei den Sportwagenherstellern und im Motorsport Anklang gefunden. Wenn selbst die Formel 1 darüber nachdenkt, mehr Elektromobilität in ihre hochgezüchteten Autos zu integrieren, dann können auch leistungsstarke Fahrzeuge wie der Abarth nicht mehr warten.
Feuer und Flamme für die Fans, aber nicht für den Planeten
Bisher setzte man auf den Bruder des alten Fiat 500, der als spektakulärerer Kleinwagen überzeugte. Doch nun soll alles anders werden. Der Konzern-Boss von Fiat, Olivier François bestätigte bereits im Frühjahr, dass auch Abarth auf die neue Konzernlinie einschwenken wird. Dort steht die Elektromobilität ganz im Mittelpunkt der langfristigen strategischen Ausrichtung. Abarth soll zukünftig seine Fans, jedoch nicht den Planeten entflammen.
Basis wird der Fiat 500 E
Der neue Abarth 595/695 wird also als ein Bruder des Fiat 500 E das Licht der Autowelt erblicken. Fiat baut zwar an einer neuen Plattform für elektrische Kleinwagen, diese wird jedoch erst im Jahr 2026 zur Verfügung stehen. Das ist zu spät für den neuen Abarth, daher dürfte das Fahrzeug auf den Fiat 500 E aufbauen und einen 42 kWh großen Akku aufweisen.
Doch der Abarth wird sicherlich mehr Leistung erhalten als der Fiat 500 E, der 87 kW (118 PS) und 220 Nm in die Waagschale wirft. Auch beim Antrieb möchte Fiat laut seinem Boss nachlegen. Hier geht es vor allem um den Sound, der zwei Optionen erhalten soll. Einerseits soll es sich dabei um eine sogenannte Flüstervariante handeln, andererseits wird eine zweite Option jenen Sound sicherstellen, der dem sportlichen Anspruch von Abarth gerecht wird. Der Wechsel soll per Tastendruck möglich werden. Damit möchte man dem Auto offenbar mehr Punch im Vergleich zu herkömmlichen Elektrofahrzeugen verpassen.
Schneller, aber geringere Reichweite
Damit nicht genug, schärft Fiat auch bei der Optik, dem Fahrwerk und den Bremsen des neuen Abarth nach. Mit den entsprechenden Design-Aufklebern und dem Spoiler sollten die Fans jenes Auto vor sich sehen, das sie kennen und lieben. Olivier François deutete in einem Interview auch an, dass die Käufer mit Spurt-Zeiten von sieben Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h rechnen können.
Im Gegensatz dazu schafft der Fiat 500 eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h und benötigt für den Spurt auf 100 km/h ganze neun Sekunden. Doch das geht auf Kosten der Reichweite. Diese soll bis zu 320 Kilometer betragen. Die Fahrleistungen bleiben damit wie erwartet hinter jenen des aktuellen Verbrenners von Abarth zurück.
Der neue elektrische Wagen soll in zwei Karosserie-Varianten auf den Markt kommen. Erwartet werden ein Coupé und eine Cabrio-Version. Auf eine 3+1 Variante mit Zusatztür müssen die Fans jedoch beim elektrisch angetriebenen Abarth vermutlich verzichten.
Die sportliche Variante den Fiat 500 E könnte allerdings früher als geplant auf dem Markt sein. Bereits im Mai dieses Jahres wurde ein Testfahrzeug des Sportwagens gesichtet, das darauf hindeutet, dass die Entwicklung weiter fortgeschritten ist, als vom Fiat-Boss ursprünglich angekündigt. Gut möglich also, dass die ersten Modelle bereits 2023 über die Straßen flitzen.