Unterwegs mit einem besonderen Auto: Er liebt seinen italienischen Flitzer
Sein Faible für Motoren begleitet Andreas Sanktjohanser aus Alling seit Jahrzehnten. Und seit einigen Jahren nun auch sein Faible für ein ganz besonderes Auto. Aus der Serie „Mein Hobby“.
Alling - „Schon in meiner Jugend hat mich alles interessiert, was mit Motoren zu tun hat. In einer großen Clique haben wir viel an Fahrzeugen gebastelt. Erst an Mopeds, dann an Autos“, erzählt der 53-Jährige. 2016 kam er auf den Fiat Abarth. Bis heute ist er dem spritzigen Italiener treu.
Der Reiz
Über den Reiz seines hochmotorigen Hobbys sagt Andreas Sanktjohanser: „Das ist traditioneller ehrlicher Motorsport, gewürzt mit italienischen Momenten und viel Zusammenhalt der Autofahrer untereinander – eine große Community.“ Man fühle sich schlicht wie ein „kleiner Italiener“, schwärmt der Familienvater. Hauptberuflich arbeitet er im IT-Bereich einer Versicherung. Rund um den Abarth kennt er sich auch historisch bestens aus: „Carlo Abarth hat die Firma Abarth 1949 gegründet. Das sind Sportwagen mit wenig Hubraum. Er hat viele Autorennen gewonnen mit seinen Autos und die Firma anno 1971 an Fiat verkauft.“
Mit Stolz beschreibt Sanktjohanser sein Schätzchen, einen Fiat Abarth 595 Turismo: „Er schaut aus wie ein Fiat 500, hat Alufelgen, 165 PS, ein Sportfahrwerk und eine sportliche Optik. Und den Skorpion als Abarth-Emplem.“ Charakteristisch für die wendigen Flitzer seien die lauten Auspuffanlagen, denn serienmäßig darf man den Abarth noch mit lautem Auspuff fahren.
Die Straßenrennversion des Fiat 500 bringt schon mal bis zu 200 PS auf die Straße und fährt als Leichtgewicht mit nur 1,15 Tonnen einen heißen Reifen. Das Tunen und Veredeln liegt Sanktjohanser im Blut – ebenso wie den anderen Individualisten der Abarth Community, die sich im Abarth-Club Bavaria zusammengeschlossen haben.
Für den Alltag Renault und Opel
Sanktjohanser, der vor sieben Jahren seinen ersten Abarth Punto als Gebrauchtwagen kaufte, ist seitdem Mitglied im Abarth-Club Bavaria und wird ab November gemeinsam mit anderen nun auch den Vereinsvorstand übernehmen. „Wir haben reichlich Pläne für die neue Saison“, sagt der Familienvater. Geplant sind eine Woche Ungarnrundfahrt sowie Veranstaltungen in der Schweiz nebst Clubtreffen und Ausfahrten in Bayern. Unter der Woche steht Sanktjohansers Abarth „in Watte gepackt“ in der Garage. Die Familie nutzt für den Alltag einen Elektro-Renault sowie einen Opel.
„Der Abarth ist mein reines Wochenendauto, für Ausfahrten und Clubtreffen.“ Oft tourt der 53-Jährige ganze Wochenenden mit Gleichgesinnten durch Europa. „Man fährt, ratscht, unterhält sich.“ Spaß mache das eher harte Gokart-Fahrgefühl vor allem auf kurvenreichen Strecken – ein Auto für Pässe und Landstraßen, nicht für die Autobahn. „Leicht, wendig, einfach toll“, schwärmt der Kenner.
Die Community
Einzigartig auch die Abarth-Community, die zusammenhält. „Das gibt es kaum mehr bei anderen Automarken. Unsere Community ist gefühlt unverwüstlich. Weil wir ein kleines bezahlbares Sportauto haben, an dem man auch noch viel selber machen kann.“ Ein gewisses Quäntchen Motorwissen sei schon von Nöten, bekennt der Allinger – doch das Hobby Abarth sei keineswegs eine reine Männerdomäne: „Viele Damen fahren bei uns einen echt heißen Reifen.“
Die Saison nimmt für Sanktjohanser und seine Kumpel im Herbst ihr vorläufiges Ende. Von Oktober bis April kehrt Ruhe ein. „Das ist der Winterschlaf für viele der Abarths. Auch mein Auto wird über den Winter nicht gefahren.“
Trotz hohem Spaßfaktor sind die Tage der lauten Benziner gezählt, bedauert der Liebhaber. „Abarth produziert jetzt keine Verbrenner mehr. Momentan werden nur noch E-Abarths produziert, die aufgrund des fehlenden Motors bei den Abarth-Enthusiasten nicht so hoch im Kurs stehen.“
Quelle: merkur.de / Text: Nilda Frangos