Tourenwagen Legenden mit ABARTH am Bilster Berg 19.06.2021

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  • Hallo ABARTH-Racer,
    ein toller Ausflug in die östlichen Gefilde von Nordrhein-Westfalen zum Bilster Berg Drive Resort liegt hinter den Tourenwagen Legenden (TWL). Die mit privaten Geldern erstellte und 2013 eröffnete Rennstrecke und liegt auf einer Bergkuppe (ca. 300m ü.NN) bei Bad Driburg am Eggegebirge und Teutoburger Wald, auf dem ehemaligen Gelände eines Munitionsdepot der Britischen Streitkräfte. Vielen von Euch sicher noch bekannt vom dort stattgefundenen 7. ABARTH-Day in 2020. Alle Infos zur Strecke unter www.bilster-berg.de.


    Durch den guten Kontakt zu den Promotern der TWL, war es wieder möglich gewesen, mit einigen Historischen Rennfahrzeugen aus der DARM (Deutsche Automobil Rundstrecken Meisterschaft, 1966-1971), also dem Vor-Vor-Vorläufer der späteren DTM (dazwischen gab es zur Info für die hier Spätgeborenen von 1972 - 1985 die DRM, Deutsche Rennsport-Meisterschaft, 1984 - 1996 die DTM/ITC, ab 2000 wieder DTM als Deutsche Tourenwagen Masters). Die vier angetretenen Oldie-Fahrzeuge vom Schlag eines Alfa Romeo GTA Bertone Coupe´, Fiat Abarth 1000 TC Corsa, Fiat Abarth 1000 OTS Coupe´ und Simca Rally 1000, waren allesamt die Lieblinge der Besucher der Veranstaltung gewesen, die als Test.- und Einstellfahrt postuliert worden war. Bei der Fahrerbesprechung wurden die Teilnehmer darauf hingewiesen, auf die leistungsmäßig stark abgehangenen Rennsemmeln Rücksicht zu nehmen.


    Die Einfahrt zum Bilster Berg konnte bereits am Freitag ab 18.30 Uhr erfolgen, was für viele in dem staubelasteten Wochenendverkehr auf den Autobahnen bei über 35 Grad sicher eine echte Herausforderung bei der Anreise gewesen war. Die Fahrt über die wirklich gut ausgebauten B und L-Straßen im grünen und hügeligen Eggegebirge ließen da schon Urlaubsgefühle aufkommen. Angekommen am Bilster Berg auf den großzügigen Freiflächen des für uns reservierten C-Fahrerlagerbereiches war soviel ausreichender Platz vorhanden gewesen, dass ein Abkoppeln der Transportanhänger nicht erforderlich gewesen war. Die Stromversorgung erfolgte aus den Boxenhäusern (ex-Munbunker), in denen sich auch die komfortablen Sanitär.- und Duschanlagen befinden, die unter Einhaltung der AHA-Regeln von 3G-Probanden (was für eine Corona-Wortschöpfung) benutzt werden konnten.


    Dem unter den Motorsportfreunden langersehnten Grillabend stand somit nichts mehr im Weg. Bis in die ersten Morgenstunden wurde fleißig Benzin geredet und dabei einige Flaschen vom Roten vernichtet, der endlich weg musste. Erst das nahende Gewitter, gepaart mit heftigen Regenfällen, vertrieb auch die letzten petrolheads in ihre WOMO. Am nächsten Morgen stand die Sonne schon um 7 Uhr prall am wolkenlosen Himmel und lies dadurch die letzten Regenpfützen rasch verschwinden. Die schattenlose Rennstrecke trocknete ebenfalls rundum vor der ersten open-pitlane ab.


    Nach der Akkreditierung, mit Ausgabe der Startnummern und AMB-Transponder zur Lautstärkenidentifizierung, erfolgte durch den Leiter Streckensicherung eine Einweisung in die Besonderheiten der Rennstrecke und das Verhalten bei den Signalflaggen. Ein an dieser Strecke besonders neuralgischer Punkt ist die Beachtung der Lärmemission, die zwar mit 129 db(A) hier vermeintlich hoch angesetzt ist, was sich aber im Verlauf der Veranstaltung als ein Trugschluss erweisen sollte. Das Fahrzeugfeld wurde in 2 Gruppen eingeteilt (Sportlich und Professionell), wobei sich jeder selber seine ihm genehme Gruppe aussuchen konnte. Gewechselt wurde jeweils im 30-minütigen Rhythmus, was sich im Verlauf des Tages aber immer weiter relativieren sollte.


    Neben den rund 35 Teilnehmerfahrzeugen der TWL, bevölkerten auch die Supercars der Bilster-Berg Gesellschafter (Inhaber der 100.000 EURO-Tickets) und diverse Miet-Radicals das 4,2 Kilometer lange Geläuf, das aus 44 Kuppen und Wannen, 19 Kurven, bei einem Gefälle von bis zu 21 % und Steigung bis zu 21 % ("Mausefalle"), besteht. Es war also jede Menge Verkehr auf der Strecke gewesen, was dazu führte, dass es bei fast jedem stint zu einer red flag Situation (Abbruch) gekommen ist. Gründe dafür waren u.a. Abflüge von der Strecke ins Kiesbett mit anschließender Bergung, Berührung mit den Streckenbegrenzungen oder technische Defekte mit Abschleppaktionen. Dazu kamen noch die Schwarzen Flaggen für die Teilnehmer, die mit über 129 db(A) gemessen worden sind und beim ersten Mal dann eine Gelbe Karte bekommen haben. Im Fall einer Wiederholung haben diese ein Startverbot auferlegt bekommen. Ärgerlich war in diesem Zusammenhang, dass man uns beiden 1000er Abarths mit den Startnummern #950 und #931 wegen einer Startnummerverwechselung die Schwarze Flagge gezeigt hat, als die beiden Rennsemmeln gerade im schönen Formationsflug, immer mit max. Drehzahlen bei 8.000 n/min um die Strecke kreisten. Das Versehen konnte seitens der racecontrol mit uns geklärt werden. Entwarnung, die Kleinsten waren also nicht die Lautesten ! Wegen der großen Anzahl von Fahrzeugen die an diesem Tag um die Strecke flitzten, kam es natürlich zu einem rascheren Verbrauch des tagtäglich zur Verfügung stehenden Lärmpotentials, was sich darin äußerte, dass am Nachmittag, mitten in einem stint, die Rote Flagge gezeigt wurde, woraufhin sich die auf der Strecke befindlichen zu einer 15-minütigen Unterbrechungspause in der Boxengasse wiedertrafen, damit das v.g. Lärmpotential gestreckt werden konnte. Um so ärgerlicher war es für uns gegen 16.30 Uhr, als wir bei immer noch 35 Grad wieder im vollen Rennornat und angeschnallt in unseren Rennsemmeln saßen, um letztmalig die Strecke für 30 Minuten unter die Semi-slicks nehmen zu können, wieder die Rote Flagge vom Rennleiter gezückt wurde und alle Signallampen rund um den Kurs auf Rot blinkten. Was war passiert ? Der Eimer mit der Tagesration Lärmpotential war leergelaufen, was uns zum Leerlauf unserer Motoren zwang. Somit waren auch nicht unsere Tanks mit Ultimate 102 leer geworden, dafür aber der Zettel voll mit der to-do-Liste. Also Aussteigen, aufladen und Vprbereitung auf die abendliche Grillparty war angesagt, denn wir durften mit Genehmigung der Resortleitung eine weitere Nacht im Fahrerlager verbringen. Der Gesprächsstoff ist uns an diesem Abend wieder nicht ausgegangen und erst das nahende Gewitter signalisierte ein Ende der verbalen Runden.


    Fazit. Wir haben gemeinsam mit den TWL einen tollen Prüf.- und Einstelltag auf der so einzigartigen Strecke am Bilster Berg gehabt. Nach gleichlautender Aussage vieler erfahrener Rennkollegen ist das Streckenlayout als sehr anspruchsvoll zu bewerten und nicht mal so eben im Vorbeigehen zu erfahren. Da braucht es zum Beherrschen doch schon eine größere Anzahl von Runden als z.B. auf den Teststrecken von Papenburg oder Meppen. Ich kann jedem nur empfehlen, Mal ein after-work oder GLP-Event hier zu buchen, und mit geschlossener A-Klappe, aber geöffnetem Maul auf dieser herrlichen Berg & Talbahn schnelle Runden hinzuzaubern. Wir konnten unser Test.- und Einstellprogramm mit den Nangkang Semislicks gezielt durchführen, was insbesondere das Ermitteln des richtigen Reifendruckes im kalten (1,4/1,6) und warmen (2,0/2,0) Zustand betraf, bei einer Fahrbahntemperatur von über 50°C. Die Motoröltemperatur war mit max.125°C stabil gewesen, ebenso die Wassertemperatur mit 88°C, Die Getriebe ließen sich gut schalten und waren für diese Strecke perfekt übersetzt, d.h. am Ende der Start-Ziel-Geraden war vor dem Bremspunkt im 5. Gang eine max. Drehzahl von 7.800 n/min erreicht, also hier ein Tick zu lang übersetzt. Da bei den nächsten Rennen (Zandvoort und Nürburgring) die längsten Geraden aber etwas länger sind, wird dort vor dem Bremspunkt die max. Drehzahl von 8.000 n/min anliegen.


    Nächste Veranstaltungsteilnahmen mit unseren ABARTH-Rennsemmeln ? Die Zandvoort Race Classics (vorher Historic Grand Prix) auf dem F1-Circuit von Zandvoort am 16.-18. Juli beim 1h-Rennen der HTGT, und fix beim Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring am 13.-15. August 2021.


    See you on the track,
    ABARTH-Klaus

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