Freundlicher Knicks vor der versammelten Kompetenz.
Ich bin der Jochen, fast 52, gebürtig am Niederrhein, seit fast 20 Jahren am Steinhuder Meer zuhause.
Dem kleinen Stacheltier bin ich seit frühester Kindheit verbunden. Seit ich denken kann, schwärmte mein Vater mir von heißgemachten Fiat 600 vor, die kein Fiat- Emblem spazieren fuhren.
Mitte der 80er Jahre wollte sich meine Schwester vom Ersparten endlich ein eigenes Auto kaufen, ein schicker VW Polo sollte es sein.
Das wurde im Familienrat mehrheitlich abgelehnt, sowas langweiliges durfte nicht in die elterliche Garage.
Ein Inserat von einem Autohaus aus Düsseldorf klang schon vielversprechender und so wurde es ein A112 Abarth, gebraucht, wenige Kilometer auf dem Tacho und von der Erstbesitzerin direkt nach dem Kauf mit Wachs in allen Hohlräumen für ein längeres Autoleben präpariert.
Anderes Fahrwerk, obligatorische CD 30 und eine dezente Verbreiterung glichen das Fahrverhalten dem Sound der Krawallschachtel an.
Von meinen ersten Lehrlingsgehältern gab es natürlich auch einen Abarth, der allerdings sein Leben schon fast aushauchen wollte. Diverse Vorbesitzer hatten ihr Schrauberglück bereits an ihm ausgelassen, wir haben ihn noch über einige Tüv- Termine retten können.
Das nächste Auto seht Ihr im Anhang, einmal angefixt vom Virus gab es einen Angsten RS.
Mit ihm hatte ich eine sehr schöne Zeit, das Auto hat richtig Spaß gemacht- Landstrassen waren sein Revier, je kurviger desto besser.
Das Auto habe ich noch, es schlummert seit Mitte der 90er trocken abgestellt und wartet auf seine Restauration.
Dann wurde es um meine Abarthige Beziehung etwas ruhiger. Der Skorpion, verramscht als Ausstattungsvariante an den Cinque- und Seicentos war nicht mehr meins, gedanklich hatte ich die Marke zu Grabe getragen.
Dann bewegte sich aber vor einigen Jahren wieder etwas in Italien, der 500er kam zur Welt und mit ihm sein zorniger Bruder.
Als meine Frau vor einigen Jahren ein Geschäftsauto bestellt hat, wurde es ein normaler 500er. Klein für die Stadt, niedlich anzuschauen, praktisch zum Einkaufen- Mutti war glücklich. Meine zarten Hinweise auf den etwas anderen 500er wurden geflissentlich überhört.
Jetzt sollte es ein neues Geschäftsauto geben- nun gut, ein paar Cavalli unter der Haube durften es schon sein, 1,2 Liter Hubraum und 69 schläfrige Ponys reichen zur Fortbewegung- für mehr aber auch nicht.
Wir saßen also mehrere Abende vor dem Konfigurator, verglichen Ausstattungen, Motorvarianten und mögliche Farben.
Dann hatte sie ihren Liebling gefunden, ein 595 in Pista Grau.
„Pista Grau? Eine Farbe für seriöse Firmenautos, aber doch nicht für nen Abarth!“
Auweia, da hatte ich aber etwas gesagt............
Nützte alles nix, mussten wir live sehen. Sonntagsausflug zum Autohändler.
Da stand er also, Pista Grau, Estetico rot, 17Zöller, vernünftige Ausstattung, bingo- Mutti war verliebt.
Aber da standen ja noch andere Krawallos, diverse Pistas, Turismos, ein Competizione und ein Campovolo Graues Etwas.......
„Klassische Abarth- Farbe, ähnlich der legänderen TCRs aus den 60er und 70ern, außerdem nicht so schmutzanfällig wie das dunkle Grau“
Weiße Felgen und das Estetico weiß machten den kleinen Brummer optisch noch schicker. Außerdem lugten aus dem Heck die Endrohre einer slowenischen Soundschmiede- diesmal war Vati schockverliebt. “Aber die Sitze sehen so unbequem eng aus“ wurde von der Dame des Hauses angemerkt.
Dagegen hilft nur eine Probefahrt: die gab es an einem der folgenden Wochentage mit einem Compi...............
Ich dachte eigentlich, meine Frau ziemlich gut einschätzen zu können, entsprechend skeptisch war ich, ob Ihr das wohl gefallen könnte.
Kennt Ihr das Leuchten in den Augen kleiner Kinder, die unter dem Weihnachtsbaum den sehnlichsten Wunsch erfüllt bekommen. So saß meine Holde hinter dem Steuer.
Samstag holen wir ihren Esseesse ab, pünktlich zu meinem Geburtstag, hoffentlich darf ich auch mal fahren.
Ick freu mir wie bolle